Straßenkinder in St. Petersburg
„Solange ich lebe, werde ich mich um diese Kinder kümmern!“
Dr. Vasily Sereda
Die Bilder und Geschichten der fünfjährigen Alja aus St. Peterburg haben Maria von Blumencron im Jahre 2003 nach Russland geführt. Ihre Eindrücke hat sie in dem Buch ´Das Wunder von St. Petersburg´ niedergeschrieben. Die Geschichte der kranken Alja (hier geht es zum Video) und ihrer tapferen Mutter Anna berührte die Menschen damals sehr und es gab eine große Spendenbereitschaft. Letztendlich entstand durch Maria von Blumencrons Reisen nach Russland auch der Kontakt zu Dr. Sereda und seinem Hilfsprojekt...
Dr. Vasily Sereda war leitender Kinderarzt aus St. Petersburg. Für sein ein Lebensziel widmet er seine ganze Kraft den notleidenden Kindern in seiner Stadt. Sein Werk bekommt über die Stadtgrenzen hinaus große Anerkennung und er kämpft immer weiter, um Mittel und Wege zu finden, diese Kinder zu unterstützen.
Seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion, der dem Fall des Eisernen Vorhangs folgte, erlebt Russland signifikante politische, wirtschaftliche und soziale Veränderungen. Dieser Wandel führt zu der heute herrschenden äußerst schwierige Phase, in der Russland sich um eine neue Definition seiner Nation ringt. Vor allem soziale Probleme stellen immense Herausforderungen dar und man ist in Russland allgemein der Meinung, dass es für diese Probleme keine adäquaten Lösungen seitens der Regierung gibt.
Eines der gravierendsten sozialen Probleme ist die Zerrüttung der Familie - verursacht durch Haushaltseinkommen unter dem Existenzminimum / unmenschliche Lebensbedingungen, Promiskuität und die Auswirkungen von Drogen- / Alkoholmißbrauch und in den letzten Jahren auch Aids und psychologischen Krankheiten. Die Folgen sind eine beängstigende Verbreitung von Kindesvernachlässigung und -misshandlung. Vor einigen Jahren wurde das Problem so akut, dass die Zahl von obdachlosen Kindern in den Großstädten epidemische Ausmaße erreichte.
Dr.Vassilii Mikaelovic Sereda, Doktor der Medizin und Professor an der Sankt Petersburger Universität, wurde weltweit für seinen unermüdlichen Einsatz für diese Kids anerkannt. Anfangs patrouillierte er Nacht für Nacht die Strassen der Stadt, um ihnen warme Kleider und warmes Essen auszuhändigen. Die Kinder wohnten in abbruchreifen Gebäuden, Schächten und Notunterkünften und versuchten sich gegen die Kälte zu schützen. Die schönen "weißen Nächte von Sankt Petersburg" im Sommer werden von ebenso schweren schwarzen Winternächten überschattet, wenn die Temperaturen häufig unter -20°C fallen. Die Arbeit von Dr. Sereda wurde mehrfach in Film- und Printmedien dokumentiert.
Vor ca. 10 Jahren gründete Dr. Sereda ein Rehabilitationszentrum, speziell um den jungen Mädchen zu helfen, die vernachlässigt und misshandelt wurden und die nicht mehr von der eigenen Familie adäquat versorgt werden können. Das Zentrum betreut 25 Mädchen im Alter von 7 bis 17 Jahren. Sie werden medizinisch versorgt; sie werden therapiert; ihre schulische Entwicklung wird unterstützt und es wird ihnen im Bereich des sozialen Verhaltens professionell geholfen. Es gibt im Zentrum eine eigene Ärztin und eine Psychologin und die Mädchen nehmen z.B an Handwerk-, Computer- und Tanz-Kursen im Heim teil.
Dr.Sereda und seine Mannschaft wollen den Mädchen einen Teil von ihrer Kindheit zurückgeben. Sie sollen lernen, dass sie wichtig sind und dass es Leute gibt, die ihnen helfen wollen, ihre persönlichen Probleme zu meistern. Sie werden auf ein wertvolles, erfülltes und möglichst glückliches Leben vorbereitet.
Dr. Sereda braucht dringend Sponsoren, um die Spenden des Hauptsponsors, des Roten Kreuzes von Norwegen, zu ergänzen. Außerdem sucht er Menschen, die bereit sind, die Mädchen persönlich mit einem monatlichen finanziellen Beitrag zu unterstützen und dadurch zu zeigen, dass diese Mädchen wichtig sind.
Es ist heutzutage sehr schwierig, Spenden für russische Projekte zu generieren. Aber vielleicht ist dies genau der richtige Zeitpunkt, um Mitgefühl und Solidarität zum Ausdruck zu bringen. Vielleicht gerade jetzt müssen wir zeigen, dass politische Krisen keinen Vorrang vor den Bedürfnissen der Schwächsten und Verwundbarsten in der Gesellschaft haben - egal in welchem Land dies geschieht.
Bitte helfen Sie uns bei Shelter108 mit einer Spende (Stichwort: "St. Petersburg"), das Werk von Dr. Sereda fortzusetzen und lassen Sie uns seinem Beispiel folgen und Mitgefühl vor Politik setzen. Er braucht Ihre Unterstützung und die Mädchen in seinem Zentrum verdienen unsere Anteilnahme.
Vielen Dank!
Dick Davies, Shelter 108 e.V.